Foto: Helmut Thewalt
Zum Eröffnungsgottesdienst der diesjährigen Heilig-Rock-Tage am 13. April waren Bischöfe aus nah und fern in die Domstadt gekommen.
Gott schenkt Würde
Von: Judith Rupp | 22. April 2018
Der Trierer Bischof Dr. Stephan Ackermann hat am 13. April die 19. Heilig-Rock-Tage eröffnet. Sie stehen unter dem Motto: „Herausgerufen – Du hast mehr verdient!“
Mit einem Gottesdienst im Trierer Dom sind am 13. April die 19. Heilig-Rock-Tage unter dem Leitwort „Heerausgerufen – Du hast mehr verdient!“ eröffnet worden. Hauptzelebrant war der frühere Trierer Bischof und Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, München. Es sei ihm eine Freude, in Trier zu sein am Fest des Heiligen Rocks, „das mir an Herz gewachsen ist“, sagte Marx. Die Verehrung des Heiligen Rocks erinnere daran, dass Jesus Christus buchstäblich „sein letztes Hemd für uns gegeben hat“.
Zwar könne der Mensch sich die Gnade Gottes, seine Zuwendung und Liebe nicht verdienen, erklärte Bischof Ackermann, aber das Leitwort erinnere den Menschen daran, sich nicht „unter Wert zu verkaufen“, sondern sage: „Du bist mit einer einzigartigen Würde beschenkt und wertvoll. Du hast es verdient, dass man gut mit dir umgeht, dass du selbst gut und achtsam mit dir umgehst.“
Die Heilig-Rock-Tage böten vielfältige Gelegenheit, die täglich so vielen Angriffen ausgesetzte Würde des Menschen in den Blick zu nehmen. Als Beispiel nannte er die „Woche für das Leben“, die am 14. April in Trier im Rahmen des Bistumsfests eröffnet wurde und die Pränataldiagnostik zum Thema hat (der „Paulinus“ berichtete, vg. auch Seite 9 der Printausgabe).
Auch der 200. Geburtstag von Karl Marx, der in Trier in diesem Jahr gefeiert wird, fordere dazu heraus zu unterscheiden, „welche Anliegen des Marxschen Denkens wir teilen können, weil sie auch heute noch gültig sind – dass etwa die Wirtschaft dem Menschen zu dienen hat und nicht umgekehrt –, und welche Anteile in ihrer Auswirkung zu Menschenverachtung und Unterdrückung geführt haben“.
Im Bistum Trier werde darüber jedoch nicht nur theoretisch nachgedacht. Ganz praktisch setze sich die „Aktion Arbeit“ seit 35 Jahren für menschenwürdige Arbeit und im Kampf gegen Arbeitslosigkeit ein. Das Engagement der Aktion ist ein Schwerpunkt im Programm der Heilig-Rock-Tage.
Der Bischof äußerte die Hoffnung, dass das Bistumsfest auch dabei helfe, dass alle, die in diesen Tagen nach Trier kommen, „im Bewusstsein ihrer Würde als Menschen und als getaufte Christen gestärkt werden“.
Er erinnerte daran, dass die Trierische Kirche am Freitag der zweiten Osterwoche das Fest des Heiligen Rocks feiert – der Tunika Christi, um die die Soldaten gelost haben, nachdem sie sie Jesus abgenommen haben. Das Abnehmen der Kleider sei als „bewusster Akt der Entwürdigung eines Verurteilten“ zu verstehen: „Ein Mensch wird zur Schau gestellt in seiner Blöße, seiner Wehrlosigkeit und Hilflosigkeit.“ Indem sich Gottes Sohn solidarisch mache mit all denen, die vor und nach ihm in ihrer Integrität angetastet oder gar ihre menschlichen Würde beraubt werden, „wird dem Menschen eine neue Würde geschenkt, eine Würde, die bleibt, weil Gott selbst für sie einsteht“.
Sich für die Menschen und die Welt einzusetzen, damit das „Mehr“, das Gott den Menschen geschenkt hat, zum Leuchten kommt: Dies sei das Geschenk der Taufe und gleichzeitig der Auftrag, den Christen erhalten.
Den Gottesdienst feierten auch der aus dem Bistum Trier stammenden Bischof Felix Genn (Münster), die Trierer Weihbischöfe Robert Brahm, Franz Josef Gebert und Jörg Michael Peters sowie Bischof François Gnonhossau von Dassa-Zaumé (Benin/Afrika) mit. Die musikalische Gestaltung übernahmen die Kirchenchöre des Dekanates Konz-Saarburg unter der Leitung von Karl Ludwig Kreutz, die Kreutz’ Komposition „Ein Mensch wie wir“ uraufführten.
Zwar könne der Mensch sich die Gnade Gottes, seine Zuwendung und Liebe nicht verdienen, erklärte Bischof Ackermann, aber das Leitwort erinnere den Menschen daran, sich nicht „unter Wert zu verkaufen“, sondern sage: „Du bist mit einer einzigartigen Würde beschenkt und wertvoll. Du hast es verdient, dass man gut mit dir umgeht, dass du selbst gut und achtsam mit dir umgehst.“
Die Heilig-Rock-Tage böten vielfältige Gelegenheit, die täglich so vielen Angriffen ausgesetzte Würde des Menschen in den Blick zu nehmen. Als Beispiel nannte er die „Woche für das Leben“, die am 14. April in Trier im Rahmen des Bistumsfests eröffnet wurde und die Pränataldiagnostik zum Thema hat (der „Paulinus“ berichtete, vg. auch Seite 9 der Printausgabe).
Auch der 200. Geburtstag von Karl Marx, der in Trier in diesem Jahr gefeiert wird, fordere dazu heraus zu unterscheiden, „welche Anliegen des Marxschen Denkens wir teilen können, weil sie auch heute noch gültig sind – dass etwa die Wirtschaft dem Menschen zu dienen hat und nicht umgekehrt –, und welche Anteile in ihrer Auswirkung zu Menschenverachtung und Unterdrückung geführt haben“.
Im Bistum Trier werde darüber jedoch nicht nur theoretisch nachgedacht. Ganz praktisch setze sich die „Aktion Arbeit“ seit 35 Jahren für menschenwürdige Arbeit und im Kampf gegen Arbeitslosigkeit ein. Das Engagement der Aktion ist ein Schwerpunkt im Programm der Heilig-Rock-Tage.
Der Bischof äußerte die Hoffnung, dass das Bistumsfest auch dabei helfe, dass alle, die in diesen Tagen nach Trier kommen, „im Bewusstsein ihrer Würde als Menschen und als getaufte Christen gestärkt werden“.
Er erinnerte daran, dass die Trierische Kirche am Freitag der zweiten Osterwoche das Fest des Heiligen Rocks feiert – der Tunika Christi, um die die Soldaten gelost haben, nachdem sie sie Jesus abgenommen haben. Das Abnehmen der Kleider sei als „bewusster Akt der Entwürdigung eines Verurteilten“ zu verstehen: „Ein Mensch wird zur Schau gestellt in seiner Blöße, seiner Wehrlosigkeit und Hilflosigkeit.“ Indem sich Gottes Sohn solidarisch mache mit all denen, die vor und nach ihm in ihrer Integrität angetastet oder gar ihre menschlichen Würde beraubt werden, „wird dem Menschen eine neue Würde geschenkt, eine Würde, die bleibt, weil Gott selbst für sie einsteht“.
Sich für die Menschen und die Welt einzusetzen, damit das „Mehr“, das Gott den Menschen geschenkt hat, zum Leuchten kommt: Dies sei das Geschenk der Taufe und gleichzeitig der Auftrag, den Christen erhalten.
Den Gottesdienst feierten auch der aus dem Bistum Trier stammenden Bischof Felix Genn (Münster), die Trierer Weihbischöfe Robert Brahm, Franz Josef Gebert und Jörg Michael Peters sowie Bischof François Gnonhossau von Dassa-Zaumé (Benin/Afrika) mit. Die musikalische Gestaltung übernahmen die Kirchenchöre des Dekanates Konz-Saarburg unter der Leitung von Karl Ludwig Kreutz, die Kreutz’ Komposition „Ein Mensch wie wir“ uraufführten.
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Info
Das Bistumsfest dauert bis zum 22. April und bietet ein buntes Programm mit Gottesdienst und Gebet, Information und Austausch, Feier und Kultur. Die Heilig-Rock-Tage sind entstanden aus der Heilig-Rock-Wallfahrt 1996. Namensgebend ist die Tunika Christi, das ungenähte und unzerteilte Gewand, das Jesus Christus bei der Kreuzigung getragen haben soll. Diese Reliquie wird im Trierer Dom aufbewahrt. Sie ist während der Heilig-Rock-Tage nicht zu sehen, jedoch ist es möglich, in der sonst verschlossenen Heilig-Rock-Kapelle am Schrein zu beten.
Das gesamte Programm des Bistumsfestes ist zu finden unter www.heilig-rock-tage.de.
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